Als Bruder von Juicy J waren Project Pat beim dritten Album »Laying Da Smack Down« die Sterne recht wohlgesonnen. Just mit Gold honoriert, rappte der Three-Six-Mafiosi 2002 noch im Windschatten von anderen Südstaaten-Metropolen, aber sollte drei Jahre später den Oscar-prämierten »Hustle & Flow«-Soundtrack mitschreiben und damit Memphis-Rap endlich in die Geschichtsbücher. Seine lyrischen Pimp-Schellen und Hustler-Ambitionen versprachen dennoch, keine Gefangenen zu machen. Sprichwörtlich war Pat doch gerade aus dem Knast entlassen worden (und unglücklicherweise bei Release wieder drin).
Dass der Nachfolger von »Mista Don’t Play: Everythangs Workin’« heute eine Benchmark der Bluff City ist, liegt aber an den jetzt üblichen und damals verteufelten 808s und Friedhof-Pianos, die DJ Paul und Juicy J unter die öligem Bariton-Flows triggerten. Die »Int’l Players Anthem (I Choose You)«-Vorlage »Choose U« ging erst kürzlich bei TikTok viral, aber war damals zu dark. Lines wie »He done came on down, but out his head a patch was missin’« waren zu explizit und 90 Minuten Spielzeit in der Masse-statt-Klasse-Strategie der No-Limit-/Cash-Money-Ära für alle Rapheads nördlich des Missipppi zu lang. Es blieb ein regionales Ding. Das begangene „Show Dem Golds“ oder das auflauernde »On N***a« zeigen 2024 aber erstaunlich wenig Alterungserscheinungen auf diesem paranoiden Ride über die berüchtigte Hollywood Street. Ein Southern Lokalkolorit, der inzwischen Kulturerbe ist. Prototyp Untergrundmusik.
Layin' Da Smack Down Brown & White Vinyl Edition