Review

R.A. The Rugged Man

Legends Never Die

Nature Sounds • 2013

Rugged Man selbst hat sich ja eigentlich noch vor seinem 30. Lebensjahr tot geglaubt, aber jetzt, da er doch darüber hinaus gealtert ist, setzt er mit »Legends Never Die« ein neues Lebenszeichen und zieht quasi den Umkehrschluss daraus. Normalsterblich scheint er auf jeden fall nicht zu sein, schon garnicht sieht er sich als normalsterblichen Rapper. »I kill any beat/ murder any track« preist er, aber leider hält die Platte nicht ein, was der selbsternannte People`s Champ Verspricht. Manische Zustände und die gepflegte ‘fuck-everybody’-Attitüde mögen zwar R.A.’s Markenzeichen sein, trotzdem drängen sich dem Hörer die, leicht überdosierten, theatralischen Chöre und die mittlerweile echt abgedroschenen Musikindustrie-Disse stellenweise zu sehr auf und wirken daher etwas zwanghaft. Neben überwiegend wirklich gelungener Zusammenarbeit mit Rap- und auch Produzenten-Größen reiht sich, nicht so gelungen, Sänger Eamon mit ein und macht mit seiner quengeligen Stimme jegliches Potential in den ihn featurenden Songs »Luv to Fuk« und »Still Get Trough The Day«, die ohne diesen vermutlich glücklicher geraten wären, zu Nichte. Aber ganz klar – es gibt auch starke Momente für die es sich lohnt, diese Platte zu mögen. Zu denen zählt mit unter der Titeltrack, auf dem R.A. ernstere Töne anschlägt und eine Liebeserklärung an seinen verstorbenen Vater gibt. Bei soviel Herzblut in der Stimme verzeiht man auch ohne weiteres das bisschen zu kitschige Gitarren-Sample im Beat. Mit »The dangerous 3« beweist er auf eine erstklassige Mr.Green Produktion, dass er sehr wohl mit Giganten wie Brother Ali und Masta Ace in einer Liga spielt. Obwohl die Platte ihre Höhen und Tiefen hat, steht außer Frage, dass er einer der technisch versiertesten seines Fachs ist und das The Rugged Man es versteht, mit seinem derben Humor den Hörer zum schmunzeln zu bringen. »I bring you a classic«, wie er im Intro verkündet, würde ich so trotzdem nicht unterschreiben, aber das dürfte ihn ja ohnehin nicht interessieren »This for hip-hop heads/ everyone else fuck your opinions« In diesem Sinne…