Review

Ray Stephen Oche And His Matumbo

(Interpretation Of The Original Rhythms)

Favorite • 2011

Das dieser nigerianische Multiinstrumentalist erst jetzt seine wohlverdiente, weltweite Projektion erfährt, liegt zweifelsohne daran, dass er sich nicht in den Staaten niederliess. Hätte er das getan, wäre diese Scheibe wohl auf Groove Merchant oder Mainstream Records erschienen. Der Song »Odeiyolaoo« schreit quasi danach auf einer »Pulp Fusion«-Compilation zu erscheinen. Und so überschlagen sich dann auch die Lobreeden renommierter Künstler. Ob nun Laurent Garnier, Robert Luis oder Honest Jon, befinden hier Electropäpste wie Rare Groove-Gurus einvernehmliches Wohlbefinden. Denn was der Inhalt dieses Albums allen Produktionen oben genannter gemeinsam hat, ist der stetig vorantreibende Rhythmus. Da verwundert es nicht, dass der Schlagzeuger und die Perkussionisten aus Togo, Guinea, dem Kongo und Namibia zusammengetrommelt wurden, wo Musik und Tanz eine so elementale Rolle in der Erziehung spielen, wie das Erlernen der Sprache selbst. Auf dem harmonischen Schema des modalen Jazz aufbauend, werden in minutenlangen Skalen und Soli immer wieder die selben zu Grunde liegenden Riffs verziert und trotzdem wirkt‘s nicht langatmig. Weil die perkussiven Elemente so vielzählig sind und doch so effektiv ineinander verschachtelt wurden, dass sie nie aufdringlich wirken.