Review

Resonators

The Constant

Wah Wah • 2012

Mein Gehirn versucht direkt nach den ersten Tönen des neuen Resonators-Albums einzuordnen: Bläser, die wie Budos Band klingen. »Weltmusik«. Dann wird es dubbig. Der Gesang setzt ein, ich muss an Nneka denken. Definitiv interessante Klänge erreichen mein Ohr, doch meine ersten Eindrücke werden dem Album nicht ganz gerecht: Denn insgesamt klingt das Ganze stark nach Roots Reggae mit einer Prise Dub. Größtenteils entspannte Klänge lassen den Zuhörer irgendwo zwischen Schwermut und Heiterkeit zurück. »Motion«, »Family Familiar« und »B.A.S.I.C.« zeigen ein wenig Experimentierfreudigkeit, bleiben aber immer im dubbigen Spektrum. Die zwei Frontfrauen, Faye Houston and Kassia Zermon, harmonieren gut und verleihen dem Album ein Extra-Portion Soul. Ganz im Sinne des Roots-Reggae sind die Inhalte »conscious«: Es geht z.B. um Freundschaft, Liebe, böse Menschen und teilweise Abstraktes, das es erst noch zu entschlüsseln gilt. Bemerkenswert finde ich, dass dieses Album auch aus den späten 1970er Jahren stammen könnte, aber nicht so klingt als würde man versuchen diese Epoche einfach nachzuahmen. Hier und da streut die Band überraschende Sounds ein, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen, mich aber daran erinnern, dass gerade ein zeitgenössischer Release ertönt. Die einzelnen Tracks halten ein durchgehend gutes Level und transportieren eine ähnliche Stimmung. Dadurch wirkt das Album insgesamt sehr angenehm und man wird nicht ständig zum ‚Weiterspulen’ verleitet – ähnlich wie bei Klassikern von z.B. Bob Marley. Ausfälle konnte ich keine festmachen und so rotiert das Album heute in meinen Kopfhörern. Die acht Musiker der Resonators stammen übrigen aus Brighton und London und »The Constant« ist ihr zweites Album.