Review

Robag Wruhme

Topinambur EP

Kompakt • 2019

Seinen eigenen Sound beschrieb Robag Wruhme kürzlich gegenüber Das Filter wie folgt: »Das ist das Gleiche wie beim Malen von Bildern (…). Hin und wieder fließt dann eine neue Mischung ein. Aber am Ende bleibt man bei den Farben, mit denen man sich auch eine gewisse Sicherheit erarbeitet hat.« Selbiges gilt auch für die neueste Veröffentlichung auf Kompakt seine EP »Topinambur«. Nachdem er im Sommer auf »Venq Tolep« seinem ersten Album seit acht Jahren, die gesamte Bandbreite des typischen Wruhme-Sounds mit all seiner Romantik und Melancholie abbildete, schlägt Robag Wruhme hier wieder treibende Dancefloor-orientiertere Saiten an. Titeltrack »Topinambur« liefert eine ballernde Bassline so catchy wie »Africa« von Toto, im Club sicher absolut in der Lage den Weg vom seichten Warmup in die Peaktime zu ebnen. Auf der B-Seite geht es wie üblich etwas verdrehter zu, Tech House-Nummer »Blymon« glänzt durch subtile und liebevolle Details in der Perkussion und verspielte Bass-Synthesizer-Akkorde. »Casseve« liefert den experimentellsten Track der EP, klar, trotzdem im 4/4-Takt aber mit eher abschreckend ausgedehntem Break mit Synthesizer-Gefrickel bevor die Kickdrum wieder mit 125 bpm zu rollen beginnt und dem Track die Orientierung zurückgibt. Das ist kein Comeback, Robag war nie weg.