Rudi Zygadlo? War das nicht dieser Typ aus Glasgow, der die Begriffe Dubstep und Songwriter zusammengebracht hat? Jep, genau der. Sein zweites Album »Tragicomedies« ist eine logische Fortsetzung seines bisherigen Werkes. Seine Dubstepwurzeln treten immer weiter in den Hintergrund, der Songwriteraspekt somit in den Vordergrund. Das bedeutet konkret: Ganz viel Klavier, ganz viel Akkordeon und sowieso eine Menge Gesang. Bassexperimente und heftige Drums verschwinden beinahe komplett. Was bleibt sind die Effekte, Bearbeitungen und Abläufe aus der Bass-Musik. Diese Mischung, die man schon auf der vorausgegangenen EP hören konnte, sorgt dafür, dass es auf diesem Album wahnsinnig viel zu entdecken gibt. Endlich mal Popmusik, mit der man etwas anfangen kann. Die Lieder ähneln sich, alleine aufgrund der Instrumentierung, sehr; das tut dem Gesamtgenuss aber keinen Abbruch. Als unbedingt hörenswert haben sich die Tracks »Melpomene«, »Black Rhinos« und »Catharine« herausgestellt. Es ist spannend zu hören, dass »Popmusik mit Dubstepeinflüssen« nicht unbedingt klingen muss als würde über schlecht produzierte Filterbasslines irgendein Typ mit Bart Liebesschnulzen singt.
Tragicomedies