S. Maharba ist männlich und kommt aus Ipswich, England. Mehr Infos gibt es nicht über den Musiker. Man kennt sie inzwischen, die Strategie durch Verhüllung der Künstleridentität seinem Schaffen einen gewissen Kult einzuhauchen. Bei S. Mahabra bekommt die Musik durch thematisch stringentes Design bei den Covern trotzdem ein Gesicht: nämlich das von Pin-Up Girls, die (untypischerweise) grobkörnig die Cover seiner bishrigen Werke zieren. Es ist ein anziehendes Konzept, das die Mysteriösität des Künstlers, schöne Frauenfotografie und einen unkategorisierbaren Sound verbindet. Diese Kombination findet sich auch auf seiner neuen 12" wieder. »French Maid« ist mit etwas Fantasie und Erotik-Film-Erfahrung schnell als sexy Songtitel interpretiert und auf Soundcloud hat S. Maharba das Genre des Tracks als »Erotica« eingeordnet. »Fair enough« würde der Englischsprecher sagen; denn ein tatsächliches Genre zu finden, ist Erbsenzählerei. 80er-Jahre Synthies mischen sich anfangs zu einem Ibiza-Techno-Flair, bald schon gibt es Bass und Bleeps à la Flying Lotus aufs Trommelfell. Kurze langsamere Passagen mit französischen Samples klingen nach dem entspanntem Beatmaking von Boards Of Canada, ab Minute 3 könnte das dann ein Clams Casino-Instrumental sein. Ein Song, so vielfältig wie es bisher die EPs des Briten waren. Die B-Seite ist ein Remix des Wieners The Clonious. Der Song beginnt als wäre Krieg im Wespennetz ausgebrochen. Dann mischt sich ein dubsteppige Bassline in die ländliche Disharmonie. Bis zum Ende bleibt der Song eine Hetzjagd aus Bongos, hektischen Shakern und der Bassline. Der Remix führt nur zu dem Bedürfnis die Scheibe einmal zu drehen – es ist nicht die B-Seite, die die 12inch aufwerten würde.

French Maid