Review

Skyzoo

A Dream Deferred

Duck Down • 2012

Skyzoo aus Brooklyn, New York gilt als unterbewertet und auch ich war nach dem ersten Durchhören seines zweiten Albums positiv überrascht. »A Dream Deferred« ist sowohl inhaltlich als auch musikalisch ein abwechslungsreiches und angenehm zu hörendes Album. Bemerkenswert sind die Live-Instrumente (Violine, Piano, Bläser), die allerdings an ein paar Eckchen ein wenig stören (»Pockets Full«). Die Beats insgesamt halten gut das Gleichgewicht zwischen Organischem und Synthetik, und haben vielfach einen hohen Kopfnick-Faktor, der mit einer breiten Palette an Stimmungen unterlegt wird. Verantwortlich hierfür sind die Produzenten Illmind, Jahlil Beats, Black Milk, 9th Wonder oder DJ Khalil. Skyzoo nutzt diese Instrumentals für Gedanken zu seinen Träumen, Spike Lee und 90er-Nostalgie (»Jansport Strings«). Auch Rap-Dauerthemen (Geld, Liebe etc.) werden auf angenehme Weise bearbeitet, sowie teilweise recht Abstraktes und Poetisches, welches zu weiterem Anhören einlädt. Die Gastbeiträge von Jill Scott und Talib Kweli gefallen mir ebenso. Insgesamt ein mehr als solides Album, keine Ausfälle, mit einigen Höhepunkten. Spannend fand ich die vielen Anspielungen auf die Neunziger. Zwar hätte man sich den einen oder anderen Gesangs-Part schenken können, aber »A Dream Deferred« wandert trotzdem direkt auf meine Rotationsliste.