Das wohl am häufigsten totgesagte Instrument neben der Gitarre ist das Saxophon. Und doch stirbt es nie aus. Und das ist auch gut so. Schließlich wäre Jazz viel langweiliger und Musiker wie Søren Skov würden ohne ihr Instrument nur heiße Luft in die Umgebung blasen. Aber zum Glück gibt es ja das Instrument, das den Pop der 1980er Jahre quasi im Alleingang durch die Jahre gezogen hat. Und mit ihm heute Søren Skov Orbit, bestehend aus dem namensgebenden dänischen Saxofonisten, Keyboarder Peder Vind, Bassist Casper Nyvang Rask, Dummer Rune Lohse und Perkussionist Ayi Solomon. Auf ihrem Debütalbum »Adrift« verschmilzt ihr Zusammenspiel zu einem psychedelischen und eleganten Jazz.
Die Richtung gibt gleich der Opener »Notifications of Nothingness« mit einer dominanten Melodie von Skov vor, die alles andere in den Hintergrund drängt. Überhaupt halten sich die anderen Instrumente auf diesem Album zurück. Gelegentlich blitzen Einflüsse von Highlife oder Roots auf, aber alles bleibt auf der Basis des Jazz. Die wenigen kurzen Momente ohne Saxofon dienen nur als kleine Atempausen. Natürlich provoziert Skov mit seinem Spiel nicht, aber dennoch fordern diese sechs Songs die volle Aufmerksamkeit. Denn es passiert so viel in diesen konzentrierten Melodien, so viele Assoziationen und Gefühle fließen ineinander. Modern Jazz mag als Kategorie passen, aber »Adrift« bietet am Ende so viel mehr – es ist einfach ein Erlebnis für sich. Mit Saxophon.
Adrift