Hamburger Elektro-Produzenten scheinen es der Singer/Songwriterin aus Baltimore angetan zu haben: Entdeckt von DJ Koze, bei dem Sophia Kennedy regelmäßig als Feature-Gast auftaucht, entstand auch das dritte Album – wie schon der Vorgänger Monsters – zusammen mit Mense Reents. Auf Squeeze Me gehen es die beiden nun stringenter an, um den Pop-Appeal der eingängigen Hooks noch stärker in den Vordergrund zu rücken. Das Ergebnis klingt erstaunlich vielschichtig: von flottem Electro-Pop (»Imaginary Friend«) über Synth-Bässe und Plastik-Streicher im wendungsreichen »Runner«, der luftig-schwingenden Single »Rodeo« mit seltsamen Chorälen und Schreien, bis zum Dream-poppigen »Feed Me«.
Mit seinem Text über Co-Abhängigkeit, Nähe und Distanz bringt »Feed Me« das Abgründige hinter dem vermeintlich Harmlosen auf den Punkt. Die Doppeldeutigkeit des Titels Squeeze Me präzisiert Kennedy selbst: Ja, ich möchte gehalten, umarmt und umsorgt werden – aber du versuchst gerade, mich zu zerdrücken. Einen letzten Haken schlägt das Werk mit dem Abschluss »Hot Match« nach dem vermeintlich finalen »Closing Time« – ein Kracher inklusive Motorengeheul. Nicht umsonst schwärmt DJ Koze: »[S]ie schreibt eh die einzigartigsten Lieder in Deutschland.«

Squeeze Me