Sperrig krächzt ein mechanischer Beat über West-Berlin. Aus den Schornsteinen steigt der düstere Rauch des Undergrounds auf, während zwischen den Plattenbauten ein paar raue Gitarrenriffs durch die Straßen hallen. Es ist 1981 und »Jeder Tag« ist wie ein anderer Tag. Doch mit einem Sprung aus den Wolken fallen drei Geister vom Himmel: Sie haben »Nichts im Sinn«, aber sind »Leidenschaftlich« damit beschäftigt, »Gegen den Strom« zu schwimmen. Einer von ihnen ist Kiddy Citny und er macht mit »1981 – West-Berlin« den Sound seiner Zeit. Halb desillusioniert zwischen Isolation und Rebellion trägt er mit seinen Worten die Stimmung einer Generation, die sich als »Geniale Dilletanten« bezeichnen: Kryptischer Anarchismus, in dem alle irgendwie »krank« sind. Die musikalische Bewegung der 1980er Jahre, in die sich auch Bands wie die Einstürzende Neubauten einreihen. Es ist rohe, ungeschönte Musik, in dem sich der unterschwellige Wunsch nach Freiheit wie ein roter Faden durch die mehr gesprochenen, als gesungenen Texte zieht.
»1981 – West-Berlin« ist die Momentaufnahme einer Zeit, die von politischen Spannungen geprägt war und funktioniert auch deswegen 2024 genauso, wie Anfang der 80er-Jahre. Auch wird sich der:die eine oder andere an den Underground-»Hit« »Pas Attendre« erinnern, der sich durch Wim Wenders prestigevollen Einsatz in »Der Himmel über Berlin« von 1987 nicht nur in die Musik-, sondern auch die Filmgeschichte einschrieb.
1981 - West-Berlin