Es liegt nicht nur an der Instrumentierung, dass sich die einzelnen Tracks auf Sven Kacireks neuem Album wie zu einem Mosaik zusammenfügen; doch gerade das präparierte Piano, die Marimba und die leichten, flüchtigen Percussionklänge machen den charakteristischen Sound aus, den man bereits von »The Palmin Sessions« und »The Kenya Sessions« vom Hamburger Schlagzeuger kennt. Das letzte Projekt, bei dem er Feldaufnahmen in Ostafrika anfertigte und anschließend zu eigenen Kompositionen neu zusammenfügte, hat eindeutig Spuren in Kacireks Musik hinterlassen. Bei manchen Stücken scheint nur die Stimme eines kenianischen Sängers zu fehlen und sie wären zwischen den anderen Kenya Session-Tracks nicht aufgefallen. Hat sich in der Musik des Multi-Instrumentalisten also nichts geändert, gab es keine Entwicklung, weder vorwärts noch rückwärts? Ganz im Gegenteil. Die Tracks auf »Scarlet Pitch Dreams« klingen elektronischer, an manchen Stellen härter, gleichzeitig aber doch vertrauter als auf dem vorigen Album. Das mag zum einen an den englischen Vocals von Jana Plewa liegen , die mit ihrer Stimme für einige Höhepunkte des Albums sorgt; zum anderen sind sowohl die Arrangements als auch die Instrumentierung der Stücke eingängiger geworden, ohne vom typischen Sven Kacirek-Sound abzuweichen. Was mir an Sven Kacireks Alben so gut gefällt, sind die exotischen Welten, die seine Klänge entstehen lassen. Diese Musik eignet sich wunderbar zum Träumen, für Fernweh und mit Sicherheit auch für den ein oder anderen Remix, auf den man sicherlich nicht lange warten müssen wird.
Scarlet Pitch Dreams