Review

The Budos Band

Burnt Offering

Daptone • 2014

Auf ihrem mittlerweile vierten Studioalbum haben sich The Budos Band auf eine Jahrzehnte und Kontinente umfassende Odyssee begeben. Von der sengenden Sonne Mexikos, bis hin zur verdorrten Steppe Nigerias. Aus der umnebelten Atmosphäre des Proberaums einer Stoner Rock Band der frühen 1970er Jahre, bis in eine nebelverhangene Seitengasse nach Downtown jedweder amerikanischen Großstadt der Jetztzeit. In »Magus Mountain« prallen gleich mehrere dieser Welten aufeinander. Im Intro klingt die ebenso leicht verzerrte wie verstimmte Gitarre an das Unheilvolle eines jeden Songs von Savoy Brown an. Kaum beginnt dann das Hauptmotiv, und setzt der Shaker ein, so findet man sich für einen Moment auf einem mittelalterlichen Marktplatz wieder. Ein paar Takte und Trommelwirbel später dann steht man mit Fela Kuti und Moondog zusammen vor einer brennenden Tonne im bitterkalten Winterwind. Normalerweise würde ich jemandem, der sich mit voller Absicht so düster gibt, spontan unterstellen, dass er nicht der hellste ist. Aber diese Musik hat etwas ehrliches, das sie in all ihre Trägheit und Pein doch vor allen Dingen vom Leben zeugen lässt. Mit den Trompeten stets an der Schwelle zur Saturation, die Orgel entweder laut aufschreiend oder im Hintergrund wimmernd, und den Gitarrenriffs mit der fast schon aufdringlichen Eindringlichkeit eines Hilferufs. Da kann man einfach nicht weghören.