Schon mit dem titelgebenden Eröffnungstrack stellt uns The Field auf die Probe: Über 10 Minuten hämmert uns der Schwede Axel Willner dort einen stoischen Beat in den Kopf, dessen Monotonie gepaart mit den sich im Verlauf aufbrausenden hypnotischen Elementen uns binnen Sekunden zu sich meschugge-fühlenden bedingungslos tanzenden Mensch-Maschinen macht. The Field zeichnet dem Hörer die nackte Angst ins Gesicht, als würde dieser von einem Unbekannten durch die schwedischen Wälder gehetzt werden, im Bewusstsein der Nichtexistenz von Nachbarn, Passanten oder Handyempfang – dabei befinden wir uns doch im Club! Einen derartigen Angriff auf die Tanzfläche konnte man von The Field so nicht erwarten. Die konsequente Weiterführung des auf dem 2013er Werk »Cupid‘s Head« begonnen Weges, bedeutet jedoch keinesfalls eine Abkehr von Willner’s großen Stärken. Schon der Opener öffnet sich gen Ende dem Raum und der Zeit. Die blaue oder die rote Pille lässt einem hier die Wahl zwischen sich verlieren oder verrückt werden, aufgrund der ewigen Loops mit denen The Field uns hier weichkocht. Wer es richtig machen will, nimmt beide! The Field verzaubert auf »The Follower«, lässt uns aber auch leiden. In »Pink Sun« und dem mit übereinandergeschichteten Vocal-Samples und stotterndem Bass versehene »Monte Verita« lässt es The Field vergleichsweise ruhig angehen, jedoch nicht weniger verstörend. »Raise The Dead« ist gar freundlich, der Abschlusstrack »Reflecting Lights« das positive Gegenstück zum Opener. Wie gewohnt hat The Field auch auf »The Follower« den Hörer fest im Griff – trotz des auskomponierten Soundgewandes bleibt diesem immer noch viel Interpretationsspielraum.
The Follower