Review Electronic

The Fun Years

Baby, It’s Cold Inside

Keplar • 2008

Seltsam und faszinierend, dass allein Geräusche so nuanciert und doch universell Gefühle auslösen können. Mit anderen Sinneswahrnehmungen gelingt das nicht so direkt – wer wird schon bei der Farbe Grün traurig oder durch einen bestimmten Geruch ängstlich? Doch Klang kann genau das. Und damit kennen sich Ben Recht und Isaac Sparks aus. Als The Fun Years erforschen die beiden Multiinstrumentalisten seit den frühen 2000er-Jahren ein Klanggebiet zwischen Drone, Ambient, Post-Rock und Turntablism. Das nun wiederveröffentlichte Album »baby, it’s cold inside« von 2008 markiert dabei einen ihrer Höhepunkte – und das völlig zu Recht.

Der Opener »my lowville« steigert sich über zehn Minuten hinweg von einem ruhigen Gitarrenmotiv, Vinylknistern und atmosphärischem Rauschen zu einer dichten Soundcollage. Die Referenz an Low ist im Titel angelegt, doch auch Mogwai klingt durch. »auto show of the dead« beginnt mit einem kargen Klavier-Loop, dem eine Gitarre zur Seite gestellt wird – bis beide unter Dröhnen und Verzerrung begraben werden. Verstaubte Samples und verwaschene, mikrotonale Texturen schaffen nicht nur eine erstaunliche harmonische Dichte, sondern – siehe Einstieg – auch intensive Emotionen: düster, verträumt, schwebend. Genau das macht »baby, it’s cold inside« so seltsam und so faszinierend.

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