Review

The Mole

Extended Hugs EP

Fur Trade Recordings • 2011

Wie so viele Produzenten und DJs hat es den gebürtigen Kanadier Colin de la Plante aka The Mole nach Berlin verschlagen. Hier produziert er jetzt klassische und dennoch einzigartige, »soulful« House-Hymnen.
Seine neue EP Extended Hugs klingt wie eine Mischung aus besagtem »soulful« House, Minimal und einer Spur Neunziger. Sie beginnt mit dem Track QueQue, dessen Arrangement und Aufbau an frühe Werke von Ricardo Villalobos oder Thomas Bangalter erinnert. Gefüllt wird dieses Arrangement mit filtergetränkten Gitarrenriffs, abgehackten Vocals und einer discoähnlichen Bassline. Das Resultat eignet sich nicht nur für die Afterhour.
Auf der B-Seite erwartet den Hörer mit Beaver Club eine Art langsamer Techno. Eine pulsierende Bassline trifft bei einem Tempo von 124 BPM auf Soundfetzen, die direkt aus dem Weltraum zu uns durchzudringen scheinen. Der Track entfaltet erst langsam seine Wirkung, vermag dann aber durchaus zu fesseln. Zu guter letzt bleibt noch der Titel Jonny Mc Hockey übrig. Er wirkt im Vergleich zu den anderen Stücken beinahe schon überladen und weiß nicht so sehr zu überzeugen. Er fügt sich zwar in das Gesamtbild der EP ein, bringt aber keine entscheidend neuen Ideen ein. Wann man diese Platte am Besten einsetzt, das sei jedem DJ selbst überlassen. Allerdings sollte dieser dabei bedenken, dass das Publikum sie wahrscheinlich irgendwo in den Neunzigern einordnen würde. Das soll aber nicht gegen die Extended Hugs EP sprechen. Im Gegenteil! Dieser Retro-Klang macht den Reiz dieser Platte aus.