Portlandia wird nie sterben und Honey Owens hat ihren Anteil daran. Wieder, heißt das. Sieben Jahre hat sie sich um Clubmusik gekümmert, jetzt kommt sie mit einem Album unter ihrem Valet-Moniker wieder. Inspiriert wurde das vielleicht bescheidenste Comeback des Jahres von einschneidenden Entwicklungen im Privatleben. Solche der guten Art allerdings: Owens und ihr Partner Rafael Fauria sind zwischenzeitlich Eltern geworden. Da ist es dann vielleicht auch angemessen, sich wieder trägen Shoegaze-Sounds zu widmen, leise zur Schlafenszeit im Proberaum an verhallten Nach-Mitternachts-Hymnen in Cocteau Twins-Manier zu feilen. »Nature« heißt diese Platte, an der neben Owens und Fauria auch der Drummer, Bassist und Keyboarder Mark Burden beteiligt war. Es sind acht Stücke geworden, die mit unauffälligen Pastellfarben nachtschattige Impressionen in den Background tupfen. Sie ziehen seicht vorüber, fast wären sie nicht auseinanderzuhalten, wenn Owens’ Stimme nicht aus der letzten Schicht des Mixes der blassen Klangtapete Kontur verleihen würde. »Nature« klingt weniger nach Natur als nach dem prekären, aber doch schönen Leben, das es sich den Legenden nach in Portland führen lässt. Es ist eine Platte, die sich selbst genauso schmeichelt wie dem überarbeiten Gemüt nach einem viel zu langen Arbeitstag. Sie formuliert ein leise geflüstertes Versprechen. Es besagt, dass nach Anbruch der Nacht alles, alles weniger wehtun wird. Das ist eskapistisch, gleichzeitig aber ungemein wohltuend.
Nature