Die Compilation von Philip King, bekannt durch seine Zeit bei Lush und The Jesus & Mary Chain, versammelt obskure Underground-Synth-Pop-Perlen aus den späten 1970ern und frühen 1980ern. Es war die Ära der erschwinglichen analogen Synthesizer von Moog, Arp und Korg. Während Acts wie OMD, Depeche Mode, The Human League, Ultravox oder Gary Numan den Stil in den Mainstream trugen, zeigt All The Young Droids eine andere Seite: Junkshop-Singles, irgendwo zwischen Jangle Pop, Post-Punk, New Wave und Cold Wave – durchweg in DIY-Ästhetik produziert. Kings ausführliche Liner Notes liefern den passenden Kontext und machen das Eintauchen in die Sammlung noch lohnender.
Da ist zum Beispiel die starke Stimme auf »I Tune Into You«, die beinahe dazu geführt hätte, dass Pet-Shop-Boys-Manager Tom Watkins den Künstler John Howard unter Vertrag nimmt. Oder das verzerrte, surreale Stück von »Gerry & The Holograms«, das Frank Zappa zu seinen Lieblingssingles zählte. »I Am Your Master« ist der einzige Track, der nicht mit einem Synthesizer, sondern mit einer Jazz-Orgel aufgenommen wurde – inspiriert von einem Dracula-Film. Laut Künstler Dee Jay Bert spielte einst Arnold Schwarzenegger auf dem Instrument, bei der Eröffnung eines Fitnessstudios in Brügge. Und dann wären da noch der bewusst kitschige Knall von »I Am A Timebomb«, die überdrehte Theatralik von »Alien Girl« oder Harry Kakoulis »I’m On A Rocket«, das mit Punk-Groove und spacigen Effekten abhebt.