Angefangen mit den »Afro-Beat Airways«-Compilations von Analog Africa konnten Plattendigger, Weltenbürger:innen und Tanzbegeisterte gleichermaßen deep-dives in die musikalischen Sphären Westafrikas unternehmen. Der Fokus lag hier, wie auch bei anderen Compilation-Projekten, meist auf den florierenden Siebzigern – und auf dem Westküstenland Ghana, das als Zentrum der Highlife-Szene galt. Doch wer einen Blick in die Achtziger wagen wollte, wurde oft enttäuscht: Zu dieser Dekade, die gerade im so genannten globalen Norden nachhaltige Veränderungen in Form von digitaler Produktion und elektronischer Musik mit sich brachte, wurde es mitunter sehr dünn. Das änderte sich im vergangenen Jahr mit »Borga Revolution! (Ghanaian Dance Music In The Digital Age, 1983-1992)« von Kalita Records. Endlich erfuhr man von den sozialen und politischen Umbrüchen, von Unruhen, Armut und Fluchtbewegungen nach Europa. Nicht langsam, sondern innerhalb weniger Jahre blutete die Szene aus. Gleichzeitig vollzogen die bereits etablierten Musiker:innen eine Wandlung, die man nun auch auf »Borga Revolution 2 (Ghanaian Dance Music 1983-96)« nachvollziehen kann. Digitale Synthesizer haben das musikalisch dichte Bild von Highlife und Afrobeats aufgehellt, modernisiert – und den Beats diesen topaktuellen Anstrich verpasst. Elf Tracks, die davon erzählen und dazu noch die Hüften ölen. Das zwölfseitige Booklet liefert dazu die Story und viele Fakten zu Politik und musikalischem Wandel.
Various Artists
Borga Revolution! Ghanaian Music (1983-1992)
Kalita