Kennst du »Lait de Coco« von Maya? Klar kennst du das. War ja immerhin einer der meist gediggten Tracks der letzten zwei Jahre. Und wo war die Dub-Version dieser schönen Achtziger-Nummer zuerst drauf? Genau: Auf der Compilation »French Disco Boogie Sounds Vol.3«:https://www.hhv-mag.com/de/review/9912/various-artists-french-disco-boogie-sounds-volume-3-1977-1987 von “Favorite Records »French Disco Boogie Sounds Vol.4« macht ungesehen weiter und sammelt nun unbekannte Perlen von 1977 bis 1991. Wer einen Coolness-Vorschuss haben möchte, sollte also hier genauer hinschauen, denn auch diesmal gibt es die ein oder andere Nummer, die es in die Hirnrinde der Menschheit schaffen könnte. Da wäre einerseits das französische Toto-Cover »Georgy Porgy« von Dwight Druik. Das wär jetzt aber auch ein Sure-Shot, vielleicht ein wenig langweilig, auch wenn die frankophonen Lyrics sogar noch etwas an Seele zum Original hinzufügen. Serge Delisle und »Germaine« sind da schon der bessere Geheimtipp. Das ist wieder so eine Digger-Nummer. Die Frauen-Vocals im Wechselspiel mit Delisles Casanova-Sound. Dazu außerdem diese coolen Cheapo-Synth-Samples, die allesamt nach Kindergarten klingen und deswegen eben besser. Dazu die zurückhaltenden Gitarren-Licks und eine mitreißende Grundstimmung. Generell räumt man dem seltsamen, verrückten, ungeschliffenen nochmal mehr Platz als beim Vorgänger. Davon zeugt etwa »Lola« von Wai Kop. Diese klingt nach Bobby Brown und Italo-Funk gleichermaßen und hatte eine erstaunliche, merkwürdige Vokal-Phrasierung, die Fun macht. Es steckt mal wieder mehr Qualität drinnen als draußen, denn die Fixierung auf Brüste und sexy Cover kann man vielleicht nochmal überdenken. Sonst eine echte Hit-Compilation!

French Disco Boogie Sounds Volume 4 - 1977-1991 Selected By Charles Maurice