Nachdem er für »Tokyo Glow« und »Funk Tide« die Archive von Nippon Columbia und Electric Bird durchforstet hatte, widmet sich DJ Notoya für »Tokyo Bliss« dem King-Records-Backkatalog (1974–1988). Gleich der erste Track fängt das Gefühl von »Bliss« perfekt ein. Produziert von Nobuyuki Takahashi – dem Bruder von Yellow Magic Orchestras Yukihiro Takahashi, der auf »Garasumado« Schlagzeug spielt –, verbindet er sanfte Vocals mit sommerlicher Gitarre und Synths. Der elegante Disco-Sound von »After Five At Café-Bar« bietet den druckvollsten Bass der Compilation und erinnert an Bootsy Collins. Das instrumentale »Paper Machine« glänzt mit funkigem Groove und dem Zusammenspiel von Gitarre, Rhodes und Moog.
City Pop dieser Ära lebt von ausdrucksstarken Gitarrensoli – und »Tokyo Bliss« enttäuscht nicht. Kumiko Sawadas virtuoses Spiel auf »Your Love’s Away« wirkt übertrieben, aber perfekt. Masatoshi Kannos »Day By Day« setzt auf kraftvolle Funk-Gitarre, während Keiko Todas »Fade In« mit verträumten Synths und sanftem Groove überzeugt. Das warme »Hotel Twilight« verbindet Bläser, Streicher und Funk-Rhythmen zu einer mitreißenden City-Pop-Melange, die »Tokyo Bliss« zu einem echten Genuss macht.