Raffaele Arcella legt nach – und wer möchte es dem Neapolitaner verdenken? Nachdem der freundliche Kerl als Whodamanny im letzten Jahr mit »Baila Chica« einen Hit zwischen Adria und Sizilien landete, folgt nun mit Placebo eine Nummer, die locker aus der gleichen Session stammen könnte. Die Vektoren sind klar: polierter Italo-Disco-Sound, dessen DNA bereits in Richtung Italo House der 1990er weist – aber hier noch nicht für den Club gedacht ist. Stattdessen denkt man eher an den Gesangswettbewerb von Sanremo, der alljährlich Italien fest im Griff hat.
Der Erfolg sei Whodamanny gegönnt: Seit Jahren schuftet er im West Hill Studio am neapolitanischen Vomero mit seinen Kollegen Dario di Pace alias Mystic Jungle Tribe und Filippo Romano alias Modula an einem eigenen Sound zwischen Underground, Funk und lokalen Eigenheiten. Ein Klang, der nach Lebensrealitäten im Mezzogiorno schmeckt – und im besten Sinne süditalienisch klingt.
Auch Loca Loca, die Doppel-A-Seite, positioniert sich zwischen Disco und House, diesmal mit deutlich klarerem Blick auf die Tanzfläche. Als Rezeption der Todd-Terje-Rezeption von Italo-Disco ist das ein full circle-Moment, den man genießen sollte – idealerweise mit einem Drink in der einen und einem Fanschal des SSC Napoli in der anderen.

Placebo / Loca Loca