Review

Wiley

Playtime Is Over

Big Dada • 2007

Wollte Wiley nicht vor wenigen Monaten noch aufhören mit diesem ganzen Zeug? Halluziniere ich?
Schieben wir diesen Sinneswandel einfach mal auf die Entscheidung der Profi-Eklektiker von Big Dada ihm eine neue Labelheimat zu geben und den Umstand, dass Wiley gar nicht anders konnte als Midimonster wie 5050, Gangsters oder Slippin mit seinen atemlosen Stakkatoattacken zu plätten. Egal ob er einen Jigga hinlegt oder dieses Rentending durchzieht, Playtime Is Over ist eine dieser raren Beweise dafür, dass Grime auch im Albumformat funktionieren kann. Kurz bevor das Pendel in Richtung Eintönigkeit ausschlagen könnte, schiebt Wiley zwischen die hektischen Playstation-Bassmonster etwas Gediegeneres wie Baby Girl oder Letter 2 Dizzee, welches die schwierige Beziehung zwischen ihm und Dizzee Rascal aufarbeitet. Auch lyrisch gibt es zwischen all diesen Don’t fuck-with__me-Styloabfahrten auch immer wieder unpeinliche persönliche Zwischentöne zu hören. Alles natürlich vorgetragen im rotzigsten Eski Boy-Kauderwelsch und der Cockyness von Kanye West nach zwölf weiteren Grammies. Und produziert hat Richard Kylea Cowie den Löwenanteil auch noch selbst. Es gibt einiges nachzulegen für Dizzee.