Auch das dritte Album aus der viel zu kurzen, dafür umso bemerkenswerten Karriere der japanischen Folk-Musikerin und Poetin Yoshiko Sai wird dieser Tage wiederveröffentlicht. Mitte der 1970er-Jahre gelang es ihr in nur vier Jahren beinahe zufällig, eine Diskografie aufzubauen, die sich zwischen psychedelischem und experimentellerem Folk-Fusion-Rock bewegt. Zufällig deshalb, weil ihre Liebe der Poesie galt, sie während einer Krankheit viele Texte schrieb, aber eine Bekanntschaft mit Sängerin Rabi Nakayama dafür sorgte, dass sie ins Studio ging. Vor allem Taiji No Yume ist der Beweis dafür, dass Zufälle wie diese wichtig sind.
Musiker wie der Pianist Masahiko Sato oder der Alleskönner und Jazzer Yuji Ohno geben der Platte mit ihrem fließenden Spiel eine Schwerelosigkeit, die perfekt zu der teils märchenhaften Stimmung passt, die hier entsteht. Was alles aus der Kollaboration talentierter Menschen entstehen kann, bringt der Titeltrack ganz am Ende auf den über neunminütigen Punkt. Ein flirrendes Piano spielt das übergroße Intro einer Ballade, nur um dann von Kastagnetten und Latin-Klängen in eine Streicher- und Bläserwelt überführt zu werden, in der sich die Stimme von Yoshiko Sai wie auf Wolken tänzelnd bewegt.

Taiji No Yume Clear Vinyl Edtion