Big Bait

Big Bait ist ein 2008 von Niels Hofheinz gegründetes Plattenlabel aus Karlsruhe.

_»Die Musik, die mir gefiel, konnte ich halt nirgendwo kaufen«_, erinnert sich Hofheinz zurück. Deswegen gründete er Big Bait, das er bis heute allein betreibt – abgesehen von ein wenig Schützenhilfe hier und dort, wie zum Beispiel von [Scherbe (alias Sebastian Stehlik)](http://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3666/scherbe,) mit dem Hofheinz das Duo Citizen Funk bildet. Der Sound, den die Beiden oder Hofheinz unter dem Pseudonym Peter Clamat produzieren, steht sinnklanghaft für das, was auf Big Bait erscheint: House mit Hip Hop-Background. _»Ich hab schon Anfang der neunziger Jahre, mit 16 oder 17 Jahren, beides gehört. Das passt vom Vibe, vom Lebensgefühl irgendwie zusammen«_, meint Hofheinz.

_»Ich denke, Hip Hop und House arbeiten mit denselben Grundstrukturen von Groove, Looping und dem Einsatz von Soul-, Jazz- und Disco-Elementen«_, sagt Hofheinz. Genau das ist es, was ihm musikalisch am Herzen liegt. _»Eine Vorstellung von Sound, ein musikalischer Ästhetikbegriff«_ leitet ihn bei der Kuration des Labels, auf dem nicht nur seine eigenen Produktionen erscheinen, sondern wo unter anderem auch ein junger Glenn Astro und ein Urgestein wie Roger23 bereits Halt gemacht haben. _»Es gibt seit Anfang an eine Kernidee von Groove und Deepness, bei Big Bait. Aber genauso, wie sich die Musik in den letzten fünf Jahren weiterentwickelt hat, hat sich auch der Sound des Labels gewandelt«_, fügt er hinzu. [Glenn Astro](http://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3232/glenn-astro) zum Beispiel klänge heute schließlich anders als noch 2013 – obwohl gerade dessen EP »Colored Sands / Hotel Groove« ein kleines Highlight der Labeldiskografie darstellt. _»Move D hat das Ding im Boiler Room gespielt und in die Kamera gehalten. Danach ging‘s ab.«_

Zwar ist Hofheinz wohl immer noch davon entfernt, von Musik leben zu können, wie er es sich erträumt, seine Vision jedoch hat sich im Laufe der Jahre gefestigt. Insbesondere seine Ansprüche in Sachen Design lassen sich bis in frühste Zeiten zurückverfolgen: _»Als Kind fand ich immer die Plattencovers der Soulplatten meiner Eltern extrem geil. Die konnte ich mir stundenlang anschauen, während die Musik lief«_, erklärt er seinen autobiografisch verankerten Anspruch an die Aufmachung seiner Platten, die zum Teil auch konzeptuell zusammenhängen – wie etwa im Fall der [»Sativa«-EP](http://www.hhv-mag.com/de/review/7761/chocky-sativa) von [Chocky](http://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/4209/chocky) und dem »Indica«-Gegenstück von Georgi Barrel. Innere Geschlossenheit und Offenheit schließen einander bei Big Bait aber nicht aus: Demos hört sich Hofheinz regelmäßig an. Wer also meint, zu Hofheinz’ firmer Vision beitragen zu können, sollte sich von der e-Mail-Adresse muelleimer@bigbaitrecords.com nicht abschrecken lassen.

http://www.bigbaitrecords.com/