Review

Reagenz

The Periodic Table

The Bunker New York • 2014

Wenn die Produzenten Jonah Sharp und David Moufang sich zu ihrem transatlantischen Projekt Reagenz zusammenfinden, darf man Großes erwarten. Das fängt schon bei den Formaten an: Keiner der sechs Tracks auf ihrem dritten gemeinsamen Album unterschreitet die Zehn-Minuten-Marke. Auch das Konzept ist groß gedacht, widmet sich die Platte doch dem Periodensystem der Elemente, mit Titeln wie »Si« (für Silicium) oder »Au« (für Gold). Zugleich ist »The Periodic Table« das erste Album auf dem neuen Label des New Yorker Clubs The Bunker. Dazu passend präsentiert die Musik gegenüber dem vor fünf Jahren erschienen »Playtime« deutlich straffer, verzichtet auf Ambient zugunsten von aufgeräumtem Techno, der sich auf wenige Elemente beschränkt, diese aber ständig in Bewegung hält. Dass man sich bei dem fließenden Ein- und Ausblenden neuer Sounds auch innerhalb der einzelnen Tracks an ein DJ-Set erinnert fühlt, hat einen guten Grund: Das Album entstand 2013 live im Bunker während der Zehn-Jahres-Party des Clubs. Auch im Aufbau folgt das Album einem Set: langsam aufbauen, allmählich steigern, nach dem Höhepunkt wieder runterkommen. Dem Ergebnis nach zu urteilen, muss es ein denkwürdiger Abend gewesen sein. Schön, dass man ihn jetzt zumindest ein wenig nacherleben kann.

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