Mit seiner musique d’ameublement (»Furniture music«) wollte Erik Satie 1917 die Art verändern, wie Musik gehört werden soll. Die Klänge sollten wie ein Möbelstück im Raum stehen, dem das Publikum keine Beachtung schenkt. 60 Jahre später bezog sich Brian Eno darauf mit seiner Ambient-Serie, deren Stücke sich entweder als Klangtapete oder zum aufmerksamen Hören eignen. Hier setzt der argentinische Komponist und Musiker Nicolás Melmann an.
Música Aperta ist eine dreigeteilte, minimalistische Komposition, in der sich elektronische und akustische Elemente zu einem fließenden Klangstrom verdichten – fast durchweg unidentifizierbar. Im ersten Teil entwickelt Melmann einen Drone, der an Werke von Kali Malone erinnert. Im zweiten Teil beginnen die Klänge zu flirren und zu schimmern. Und im dritten lassen sich vereinzelt Instrumente wie Cello oder Orgel ausmachen. Die Komposition funktioniert als musikalischer Hintergrund ebenso wie als detaillierte Klangstudie, bei der sich feinste Texturveränderungen wahrnehmen lassen – ganz im Sinne von Enos ursprünglicher Ambient-Idee.

Música Aperta