15 Jahre und zehn offizielle Alben ist es bereits her, dass Maximilian Hecker aus den dunklen Ecken angesagter Clubs ins Rampenlicht trat. Anfangs noch mit Oasis-Covers überzeugte er schnell auch mit seinem eigenen Material. Obwohl im Vortrag an manchen Stellen durchaus etwas schüchtern, ist er allgemein nicht gerade der genügsame, zurückhaltende Typ. Es müssen immer die großen Gefühle – in noch größere Melodien gegossen – sein. Genauso unbescheiden kommt nun auch sein »Best Of« rüber: Ganze 30 Songs mit einer Gesamtspielzeit von zweieinviertel Stunden hat Maximilian Hecker dafür ausgewählt. In etwa nach dem Motto »Eine noch kleinere Auswahl geht überhaupt nicht; eigentlich gehören all meine Lieder hier drauf.« Dass er mit butterweicher Stimme sowie einem Maximum an Wohlklang und Melodieseeligkeit gerade bei seinen weiblichen Fans aus Pixie Dream Girls ankommt, ist dann so logisch wie folgerichtig. Rechnet man sich allerdings nicht dieser Zielgruppe hinzu, sind Heckers melancholische Pophymnen auf Dauer dann doch etwas gleichförmig. Gäbe es da nicht wenigstens die brachial verzerrte Rock-Breitseite im Zwischenteil von »Cold Wind Blowing« oder einen Dance Edit von »Summerwaste«, würde diese Harmonietrunkenheit schon nach der Hälfte der Songs beliebig wirken.
Ty Segall
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