Review

Best Available Technology

Enginetics & Plasmalterations

12th Isle • 2018

Schicht auf Schicht moduliert Kevin Palmer seine »Enginetics & Plasmalterations« für den sechsten Release auf 12th Isle wo in den letzten Jahren auch schon RAMZi und die Russen X.Y.R. oder Дайсез veröffentlicht haben. Etwas entspannter als noch auf »Exposure Therapy« und irgendwie maritimer als die »Excavated Tapes«-Serie, ist das neue Layerkonstrukt des Produzenten aus Portland vielleicht seine bislang beste Veröffentlichung. Warum? Weil der irgendwo zwischen Ambient, Dub-Techno und sanftestem Glitch verortete Minimalismus, den er als Best Available Technology realisiert, hier konsistenter denn je klingt. In »Orbitiara« etwa erzeugen matte Kicks’n’Klaps und gleißende Synths ein futuristisches Lounge-Feeling, das auch beim verquirlten »Loneliest Animals Of Them All« oder dem tonalen Siedeprozess von »Tranquatic Slakes« durchschimmert. Wo seine vorigen Arbeiten ausgefranster und irgendwie auch beliebiger wirkten, sind nun sorgsame Arrangements erkennbar. Das Sounddesign oszilliert zwischen diesen mehr oder weniger sphärischen Tracks und subtil Beat-getriebenen Gegenentwürfen, wie »Nick And Kev Set The Controls For The Waning Moon« (mit freundlichem Gruß an Pink Floyd). Ins Konzept von 12th Isle passt »Enginetics & Plasmalterations« daher bemerkenswert gut, denn surreale Exotik mit Space-Age-Vibes wird wohl auch weiterhin zum Markenkern des Glasgower Labels gehören – genauso wie diese schicken Cover-Artworks.