Review

François De Roubaix

Les Secrets De La Mer Rouge O.S.T.

Transversales Disques • 2021

Geil, endlich zurück auf Edens Eiland! An den tollen Hippie-Mystiker Eden Ahbez und seine »Music Of An Enchanted Isle« fühlt man sich schnell erinnert, wenn man diesen Soundtrack hier auflegt. Bei François De Roubaix gibt es allerdings kein Gesang, die Instrumentierung hat seine behaarten Zehen aber ebenso naturburschig in der Brandung. Die Celesta zeichnet den vollsten Mond über den Ozean, das Blasen durch das Schneckenhaus lockt die kleinen Krebslein unter ihren Steinen hervor, dazu Flöten, Rasseln, Streicher, mehr FLÖÖÖÖTEN; zum satten Doppel-Bass streicht man sich die Salzkruste vom Bauch. François de Roubaixs »Les Secrets de la Mer Rouge« ist der Soundtrack zu gleichnamigen Serie. Und es gibt ihn jetzt zum ersten Mal auf Vinyl. Die Serie ist eine Adaption der Aufzeichnungen des Abenteurers Henri de Monfreid, der im Mittleren Osten unterwegs war. Das hört man zum Glück auch. Warte, jetzt wird’s (nochmal) richtig interessant. Ursprünglich lief die Serie 1967. Fortgesetzt wurde sie 1975. In der Zeit entwickelte sich die Technologie, Synthesizer wurden zugänglicher. »So geschah es also«, dass Roubaix für den zweiten Teil seines Soundtracks ganz neue Sounds einfließen lies. Die hört man auf der B-Seite, wenn da ein Pluckern die Piraten ankündigt, die die Mauern im weiten Sand ansteuern.