John Tejada ist im vergangenen Jahr das neue umjubelte Signing von Kompakt gewesen. Der alte Hase (Tejada veröffentlicht bereits seit 1997) hat dann auch erstmal mit »Parabolas« ein deepes Stück House auf den Markt geworfen, das alle Erwartungen deutlich zufriedenstellte. Nun stellt sich der inzwischen unter der kalifornischen Sonne weilende Wiener mexikanischen Ursprungs nicht nur als Qualitätsgarant, sondern auch als fleißiges Bienchen heraus: ein gutes Jahr nach seinem Kompakt-Debüt bringt Tejada erneut einen Longplayer heraus. Auf »The Predicting Machine« ist eindeutig Tejadas Handschrift herauszuhören, doch ist der Mann nicht stehengeblieben. Auf dem Album hat er sich mit einem Klanggerüst, das oft an statischen Kompositionen Kraftwerks denken lässt, in erfreulicher Manier einem etwas poppigeren Sound geöffnet: die zehn Songs sind melodiöser als noch bei »Parabolas«, bleiben dennoch treibend und haben an Struktur gewonnen, was die ganze Rezeption des Albums gleich erleichtert. Doch auch ein Meister seines Fachs wie Tejada ist vor Kalauern nicht gefeit und in manchen – glücklicherweise bloß wenigen – Momenten fragt man sich dann doch, was dieser Anflug von Cheesiness (u.a. bei »Glaringly Happy«) gerade soll. Alles in allem ist John Tejada dennoch ein angenehmes House-Album gelungen, das sich nicht zu sehr aufdrängt, seine Präsenz trotzdem nie verliert und im Closer »When All Around Is Madness« einen wunderbaren und versöhnlichen Abschluss findet.

The Predicting Machine