Review

Prins Thomas Orkester

Øving EP

Full Pupp • 2012

Dass Prins Thomas ein fleißiger DJ ist, steht ganz außer Frage. Jedes Wochenende ist der Norweger irgendwo anders auf der Welt, um immer wieder den wilden Disco-Ritt zu zelebrieren. Trotzdem findet er bei diesem anstrengenden Lebenswandel noch die Zeit fürs Produzieren. Es musste nicht mal eine Woche vergehen, nachdem er angekündigt hatte, endlich einen Follow-Up zu seinem Debüt von 2010 zu veröffentlichen, da bricht es über die Blogs herein wie ein Sandsturm: Prins Thomas bringt als Prins Thomas Orkester eine EP namens »Øving« heraus. Dieses Orchester besteht nach eigener Aussage aus »friends and friends of friends«, interpretiert u.a. Songs des Debüts (aus »Slangemusikk«, »Uggebugg« und »Sauerkraut« wurden »Snake Music«, »Hamar Bluesklubb« und »Surkål«) und soll vor allem den Jam-Charakter der Aufnahmen ins rechte Licht rücken. Das gelingt dem Orkester geradezu spielerisch, wie Jams eben sein sollen: die insgesamt auf mehr als eine halbe Stunde Spiellänge kommenden vier Krautfunk-Tracks decken ein reiches Instrumentarium ab, sind unglaublich tight und auf den Punkt gespielt und machen beim Zuhören großen Spaß. Man möchte sogleich eine Making-Of-DVD der Aufnahmen im Studio reinschieben und den Musikern bei der Arbeit über die Schulter gucken. Die rein instrumentale »Øving EP« klingt zu jeder Zeit homogen (das Mastering übernahm Todd Terje), sei es im eher ruhigen und dubbig angehauchten Opener »Snake Music« oder in den folgenden, etwas zügigeren Tracks und zitiert wohlweislich und mit viel Fingerspitzengefühl die Zeiten, als solche Jam-Platten im Musikmarkt noch eine Relevanz hatten.