Review

The New Mastersounds

Made For Pleasure

Légère • 2015

Die Mitglieder von The New Mastersounds leben mittlerweile um den halben Erball verteilt. Es wird den vier Engländern also kaum etwas ausgemacht haben, sich für Studioaufnahmen gleich in der Heimatstadt des Jazz zu versammeln. Auf »Made For Pleasure«, live eingespielt in New Orleans, ist trotz geographischer Entfernung kein Funken von mangelnder Eingespieltheit zu hören: die Band um den virtuosen Jazzgitarristen Eddie Roberts faucht und swingt wie eh und je. Befeuert von Joe Tatton an der Hammond-Orgel beginnen die vier mit klassischem instrumentalen Funk im Stile der Meters. Fast noch besser beherrschen The New Mastersounds relaxten Soul-Jazz, nachzuhören im grandiosen »Sitting On My Knees«. Ganz nebenbei hat das Quartett entspannten Jazz-Pop (»Pho Baby«) und sogar Reggae (»Fancy«) im Repertoire. Die drei Stücke mit Sängerin Charly Lowry sind dagegen klassischer 70s-Soul-Funk. »Made For Pleasure« bietet beinahe ein wenig zuviel Stilvielfalt. Doch kein Grund zur Beschwerde: herausragende Songs wie das psychedelisch groovende »Let’s Do Another« (mit dem Bläser-Duo West Coast Horns und Mike Dillon an Vibraphon und Tabla) machen das zehnte Album der Briten zur puren Funk-Freude.