Review

Portable

Alan Abrahams

!K7 • 2016

Wie wohl sich Alan Abrahams im Albumformat fühlt hat er auf bisherigen Langspielern bereits zu genüge bewiesen. Sowohl im Rahmen seiner Gesangsstimme als Portable als auch mit Hinblick auf den Dancefloor als Bodycode. In seinem nun persönlichsten und vielleicht gerade deshalb auch mit »Alan Abrahams« betitelten jüngsten Streich verarbeitet er Beziehungen, den Abgesang von Rauschmitteln und Tapetenwechsel. Bereits »Your Warrior« reißt an, wie musikalisch der Weg werden wird. Die für Abrahams so typischen melancholischen Soundstrukturen kreisen um die dezidiert im Hintergrund auftauchende Violine von Aletchko. Ähnlich nachdenklich ist »Closer« oder »As For Me«, das wieder auf die Zusammenarbeit mit Aletchko und Kinoo zurückgreift. »Say It’s Going To Change« bedient eher die funky-gere Schiene, während »Seraphin« gedankenversunken vor sich hin blubbert. Beide Stücke stellen unter Beweis, wie gut Alan Abrahams auch ohne seine ausdrucksstarke Stimme kann, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Musikalisch knüpft Portable hier annähernd den roten Faden seines zuletzt vor fünf Jahren erschienenen Langspielers auf Perlon weiter. Tracks wie »Onward« vermittelten im Nachhinein damals schon eine gute Idee aktueller Arbeiten, die er für !K7 aufgegriffen hat. Herausgekommen ist ein repräsentativer Ausschnitt aus dem Schaffen des Künstlers, der sich für das heimische Soundsystem genauso gut eignet, wie der erwartungsgemäßen Vermittlung von Abrahams Liveauftritten. Ein Album wie man es sich in der elektronischen Musik gerne öfter wünschen würde.