Vor zwei Jahren veröffentlichte Mike Paradinas unter seinem Hauptalias µ-Ziq ein Album beim spanischen Label Balmat, das so gar nicht zu den IDM-, Post-Dubstep– und Footwork-Amalgamierungen seines eigenen Labels Planet Mu passen wollte. Den atmosphärisch-psychedelischen Downtempo-Tracks war eine gewisse Nähe zum Ambient nicht abzusprechen. Und der Albumtitel 1977 schlug hart in die Nostalgiekerbe – doch in der Welt von µ-Ziq hat ein leichter Hang zur Vergangenheit ja schon immer eine Rolle gespielt.
Mit seinem neuen Album ist Paradinas jetzt zwei Jahre weiter – und bei 1979 angekommen. Er vertieft die neue Nachdenklichkeit in seiner Musik mit überwiegend beatfreien Tracks, die zwischen New-Age-Impressionismus und Ambient-Abstraktionen pendeln. Wenn Paradinas in diesem melodien- und Synthesizer-reichen Spektakel dann einmal dezent an Acid und Breakbeat erinnert, zeigt das nur seine fortdauernde Verbundenheit zur elektronischen Tanzmusik. Denn die Verklärung der Vergangenheit findet auf 1979 nicht statt – sie ist lediglich gefühlt.

1979