Review

A Whisper In The Noise

To Forget

Exile On Mainstream • 2012

A Whisper In The Noise sind mit ihrer zweiten Platte auf Exile on Mainstream von der dunklen Seite der Liebe auf goldene lichtdurchflutete Felder sanfter Melancholie gewechselt. Es ist die in staubiges Licht getauchte Melancholie flirrender Sommertage. Sie liegen dort im Feld eine Weile erschöpft herum und noch fehlt uns diese Snare vom Opener des Vorgängers, diese Unbedingtheit, dieser Schmerz. Nach drei Tracks, kommt dann endlich der erlösende Snareschlag, mit »All My« beginnt die eigentliche Platte, das Prelude ist vorbei. »Oh, good devil, set me free,/ I’m so tired I can’t sleep«. A Whisper In The Noise kämpfen sich weiter vorwärts, querfeldein, durch die Felder, bis weit nach Sonnenuntergang. Dabei ist der düsteren Instrumentierung eine neue Leichtigkeit hinzugefügt worden, die ausgrechnet auf »Sad, Sad Song« so gut zum Tragen kommt. Und West Thordsons Schlagzeugspiel, dass er sich, nachdem er die Idee einen Drummer in die Band zu holen verworfen hatte, einfach selbst beigebracht hat, erhält eine erstaunlich exponierte Stellung, wie man etwa auf »Every Blade of Grass« sehr gut hören kann. Von Song zu Song und mit mehrmaligen Hören wird »To Forget« nur besser und entpuppt sich als eine mit großer Vorsicht produzierte Platte großer Melodien und großer lyrischer und atmospährischer Dichte. Der Sommer kann kommen.