Eigentlich hatte sich das australische Geschwisterpaar vornehmlich auf ihre eigenen Solokarrieren konzentriert, doch als sie Rick Rubin zusammen ins Studio bat, konnten sie offensichtlich nicht nein sagen. Die Handschrift von Rick Rubin ist auf dem neuen Werk jedoch allenfalls zu erahnen und auch der Sound von Angus & Julia Stone hat sich gewandelt. Vom teilweise sehr sanften, reduzierten Folk früherer Tage ist nur wenig geblieben. Stattdessen regiert luftiger Indiepop mit recht konventionellen, aber erfrischend bodenständigen Arrangements, typischer Instrumentierung und klassischen Songstrukturen. Bisher schrieben die beiden ihre Lieder stets separat, für ihr drittes Album als Duo entstanden nun auch einige der Stücke im Duett. Das Ergebnis zeigt zwar in Richtung Mainstream und der ein oder andere Refrain ist durchaus Ohrwurm-tauglich, aber für Radioeinsätze sind die Songs dann doch zu verschlafen oder zu intim. An schwächeren Stellen schlägt diese eigentlich so grundsympathische Nonchalance allerdings fast in Beliebigkeit um, die zurückgelehnte Zärtlichkeit wirkt dann eher einschläfernd als verrucht sexy. Wie schon früherer Output besitzen die neuen Stücke dann auch wieder Slow-Burner-Qualitäten statt echtes Hitpotenzial. Zudem wäre das Album etwas kompakter besser gewesen, so ist es nur ein netter Zwischenschritt auf dem Weg zum nächsten Solowerk.
Angus & Julia Stone