Review

Big Deal

Lights Out

Mute Records • 2011

Big Deal das sind Alice Costelloe und Kacey Underwood; sie aus einem Londoner Künstlerhaushalt, er aus einer tief religiösen Familie in der kalifornischen Einöde. Das klingt recht verschieden, doch ist ihnen neben ihrer musikalischen Gabe auch noch die Suche nach dem Song gemein. Auf »Lights Out« werden die ganz großen Gefühle ausgepackt und in wundervoll melancholisch wie intimen Songs gemeinsam besungen. Der Sound von Big Deal ist geradezu puristisch: Zwei Stimmen und zwei Gitarren müssen ausreichen. Angerauter Männergesang und kristallklare Frauentöne gepaart mit mal psychedelisch-fuzzigen, mal folkigen Gitarren und schon hat man die Zutaten eines Debüts, das gerade in der Dream-Pop-Szene aufhorchen lässt. Vergleiche mit Mazzy Star oder Damon & Naomi sind deshalb schnell bei der Hand. Wobei Letztere kürzlich mit einem Reissue (»With Ghost«) daran erinnerten, dass eine volle Band-Besetzung nicht zwingend die Intimität zerstört und gleichzeitig dramatische Steigerungen ermöglicht. Hier funktioniert der Purismus zwar in den einzelnen Lieder sehr gut – dafür ist das Songwriting zu versiert und ideenreich. Beim Durchhören wünscht man sich dann aber doch an der ein oder anderen Stelle mal eine Bassline dazu oder einen Schlagzeugeinsatz. Trotzdem ist »Lights Out« ein herzerwärmendes und gleichzeitig Herzen brechendes Album geworden.