Mit Dog Eared veröffentlicht Billie Marten ihr fünftes Album – ein verträumtes, luftiges Porträt ihrer selbst. Die zehn Songs der britischen Singer-Songwriterin sind sanft, teils melancholisch und durchzogen von Optimismus und Selbstakzeptanz.
Akustikgitarre, dezente Percussion und Klavier schaffen eine zurückhaltende Kulisse für Martens klare Stimme. Einige Stücke erinnern an die 1990er, andere an Künstlerinnen wie Maria Mena oder Dillon – selbstreflektierte Stimmen, getragen von strukturiertem, emotionalem und zugleich leichtem Pop. Dog Eared ist lyrisch und lebensbejahend. Trotz der textlichen Dichte wirkt es nie überladen. In »No Sudden Changes« wird es jazziger und verletzlicher, mit Zeilen wie „I’m the dust in the breeze“. Marten singt über das Wahrgenommenwerden, ohne Pathos. »Leap Year« nimmt sich Zeit: Akustikgitarre, sanfte Synths und jazzige Töne zeigen, dass emotionale Tiefe auch ohne große Gesten möglich ist. In »Goodnight Moon« trifft Selbstreflexion auf Gitarrenriffs und fein eingewobene Klaviertöne.
Dog Eared blickt auf das Erwachsenwerden zurück – mit einer Mischung aus Selbstakzeptanz und Leichtigkeit. Die Songs wirken wie sorgsam gewählte Tagebucheinträge, versehen mit Eselsohren. Ein Coming-of-Age-Album, das nicht laut sein muss, um viel zu sagen. Musikalisch freier als Drop Cherries (2023), emotional klarer als Writing of Blues and Yellows (2016): Marten hat ihren Stil gefunden – einen, der nichts beweisen muss, sondern einfach da ist.

Dog Eared Black Vinyl Edition