Review

Bonobo

Black Sands Remixed

Ninja Tune • 2012

Fast zwei Jahre sind jetzt ins Land gezogen, seit Bonobo mit Black Sands sein letztes Album bei Ninja Tune veröffentlicht hat. Zeit genug also, um nun zwölf renommierten Musikern die Möglichkeit zu bieten, den Klassiker mit einem Remix zu beehren. Bekannte Künstler wie Falty DL, Floating Points oder Cosmin TRG treffen dabei auf weniger bekannten Kollegen wie Mike Slott oder Blue Daisy und verleihen den melodischen Downtempo-Tracks ihre ganz eigene Note und Dynamik. So verwandelt Cosmin TRG Kiara in eine stampfende, treibende Techno-Nummer, die sich in einigen ruhigen Momenten auf die melodiösen Grundstrukturen der Vorlage besinnt. Gleich darauf zeigen Floating Points mit ihrer Interpretation von Eyesdown, die auch bereits auf der Ninja Tune XX-Compilation vorzufinden war, dass Andreya Trianas Vocals auch in einem geradlinigeren, verspielten House-Track noch genauso elegant wirken wie im Original. Ungleich markanter fällt Machine Drums Remix von Eyesdown aus, der einen schnellen Chicago Juke-Rhythmus unter die ruhigen Samples legt und dadurch einen faszinierenden und überraschend harmonischen Wettstreit zwischen den schnellen und langsamen Elementen hervorruft. Den verworrendsten Beitrag liefert schließlich Blue Daisy mit seiner treffend betitelten »Not Quite The Same«-Variation von Stay The Same ab, die verzwirbelte Electronica-Elemente mit undeutlichen, hallenden Sprachsamples von Andreya Triana vermischt. Stellenweise sorgt ein konstanter Beat für einige Ordnung, verliert sich dann aber wieder im melodiösen Durcheinander. Bonobo selbst ist mit zwei bisher unveröffentlichten Tracks, Ghost Ship und Brace Brace, vertreten. Während ersterer mit geheimnisvoll hallenden Klängen und einem basslastigen Arrangement zu überzeugen weiß, verliert sich letzterer trotz schöner, fließender Ansätze am Ende in einer etwas überzogenen Orchester-Untermalung. Auffallend ist, dass der Großteil der Remixe mehr wie eigenständige Musikstücke oder Reworks wirken. Somit handelt es sich größtenteils um vielseitige und überraschende Variationen, die sich vor den Originalen nicht zu verstecken brauchen.