Review

Brandt Brauer Frick

Corky EP

Tartelet • 2011

Brandt Brauer Frick ist Techno. Doch was diese drei Musiker so besonders macht, was in den letzten Jahren im deutschen Techno-Zirkus in die Manege drängt, ist die Instrumentalisierung ihrer Musik. Denn statt sich eben auf vorgefertigte Sounds in Computer-Bibliotheken zu berufen, schaffen Brandt Brauer Frick eine Symbiose aus einer klassischer Instrumentierung und Detroit-Techno. Was sich im ersten Moment so schräg anhört, klingt beim abspielen von Corky überhaupt nich gewollt oder künstlich. Vielmehr zeigen sie uns, wie verwandt Klassik und elektronische Musik sind. Außer Corky, ein klassischer Detroit-Track, ist auf der Single ebenfalls eine Version des befreundeten James Braun zu hören. Wo das Original pumpt und keine Alternative bietet, besticht der James-Braun-Remix durch seinen unvermeidlichen Groove. Die Zusammenarbeit funktioniert nur zu gut. So wird James Braun bald einen Track auf The Gym, Brandt Brauer Fricks eigenem Label, veröffentlichen. Doch bis dahin kann man getrost noch eine Weile Corky genießen. Musik, die sich anfühlt, als würde man mit John Cage, helmut Lachenmann und Carl Craig auf Orchesterinstrumenten durch Detroit fliegen. Die schönste Unbeständigkeit auf zwei Tracks seit langem.