In der zuweilen geriatrisch anmutenden Welt des Modern Jazz gilt er noch immer als junger Musiker: [Brian Blade](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5468/brian-blade.) Dabei ist der Schlagzeuger, ohne Zweifel einer der fünf besten Jazz-Drummer der Welt, schon 47 Jahre alt, und seine The Fellowship Band existiert seit nunmehr 20 Jahren. Fünf der sechs Mitglieder sind seit dem ersten Album dabei. Neben dem Bandleader sind das die Saxophonisten Melvin Butler und Myron Walden, der Pianist Jon Cowherd sowie Bassist Chris Thomas. Die Position des Gitarristen besetzt anno 2017 erstmals Dave Devine. »Body And Shadow« ist das fünfte Album der Band, die sich als kollektives Instrument versteht. Die Kompositionen von Blade und Cowherd, die sich seit seit dem Studium an der Universität in New Orleans kennen, sind stets lyrisch und liedhaft, und tief in der US-amerikanischen Folklore verwurzelt. Weite, magische Americana-Landschaften scheinen hier näher zu sein als die funky Jazzclubs von New York City. »Body And Shadow« ist noch sanfter als der grandiose Vorgänger »Landmarks«. Die drei Teile des Titelsongs zeigen sich instrumentell stets leicht variiert, werden aber zumeist von Devines sanft mäandernden Gitarren bestimmt. Auf der B-Seite zeigt sich das Sextett endlich muskulöser. Auf »Duality« brilliert Cowherd mit einem an den frühen Herbie Hancock gemahnenden Solo, ehe die beiden famosen Saxophonisten ihr melodisches Können zeigen dürfen. Ein ob seiner Kürze umso entschlossener wirkendes, großartiges Album.
Body And Shadow