Review

Bufiman

Switch Beats EP

Cómeme • 2023

Durch die Diskografie Jan Schultes lässt es sich schwer durch- und aber leicht in sie einsteigen. Die Faustregel Nummer Eins: Einfach mit Bufiman anfangen und dann langsam durcharbeiten. »Switch Beats« ist seine erste Solo-Veröffentlichung unter diesem Namen seit dem Jahr 2020 (war was?) und leiht sich ihren Titel von der Konsole eines japanischen Herstellers, über die sich mit einer Musiksoftware eines japanischen Anbieters arbeiten ließ, und die Schulte während einer kurzzeitigen beruflichen Neuorientierung vor gut drei Jahren (nochmal: war was?) auf Pendelfahrten mit dem Bus für sich wiederentdeckte. Ob er die fünf Stücke damit auch geschrieben hat, ist nicht ganz klar, und was ein Banger wie »Hard Timez (Lexus Or Justice)« als Minimalkonsens zwischen Egyptian-Lover-Gebalze, Salon-des-Amateurs-Swag und Ilian-Tape-Smart mit Busfahren zu tun haben soll, auch nicht. Muss es ja nicht, Hauptsache, Schulte geht es gut. Das tut es offenkundig, wie die wunderbar Psych-Synth-Pop-Perle »Neue Wellen«, der sexy (!?) IDM-Tune »Ntndo Pitch«, »Hard Timez (Just Ice)« als konstruktiver Kommentar auf die grassierende Trance-Farce und schlussendlich »Wärmewellen« als wunderbar zarter Electro-Smasher zu genüge beweisen. Und Faustregel Nummer Zwei: Wenn’s Schulte gut geht, geht es uns auch gut. Eine der besten Bufiman-Veröffentlichungen überhaupt.