Review

Cloud Control

Bliss Release

Infectious • 2011

Die Liebe zum unerreichbar in der Ferne liegenden garantiert eine unnahbare und kollektive Glückseligkeit. Mit wärmenden und nostalgischen Folk-Welten entfalten die australischen Cloud Control ihre eigene Form der passionierten Selbstverwirklichung, die bereits auf ihrem ersten Lebenszeichen in Deutschland über Humming Records einen unwiderstehlichen Charme offerierte. Auf Bliss Release vereint das Quartett sein Potential in einer leidenschaftlichen psychedelischen Spielart, die wie in dem überragenden There’s Nothing In The Water We Can’t Fight farbenprächtig und abwechslungsreich mit einer glitzernden Pop-Epik versehen wird. Mit einer grenzüberschreitenden musikalischen Ferne, verbindet Bliss Release dabei eine naturalistische australische Ursprünglichkeit und Gelassenheit, mit den hektischen Ausformungen gegenwärtiger Urbanität. Der Sehnsucht nach dem, was kulturwissenschaftlich unter der Flagge einer modernen Form des Primitivismus fallen dürfte, scheint nicht nur der momentan in London lebende Sänger Alister Wright verfallen zu sein. Die gedankliche Flucht aus der Urbanität in Songs wie Meditation Song #2 (Why, Oh Why), Just For Now oder Hollow Drums ist bei Cloud Control deutlich hörbar. Am Ende bleibt mysteriöse Unnahbarkeit, die das familiär klingende Debüt-Album des Quartetts versprüht. Einen Reiz, der dazu verführt aus dem hektischen Fluch des Alltags auszubrechen.

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