Review

Damiano von Erckert

Giant Pandas And Other Nice Things In Life

AVA • 2014

Kurz nach seinem wunderbaren Album »Love Based Music« schickt der Kölner Damiano von Erckert jetzt die EP »Giant Pandas And Other Nice Things In Life« hinterher. Aufklärung vorweg: Der Mann hat das Herz am richtigen Fleck und versorgt uns hier mit House-Stompern erster Güte und nicht mit Field Recordings aus dem Bärengehege. Doch die würde ich ihm mittlerweile auch zutrauen. Denn die auf seinem eigenen Label ava. veröffentlichte EP, die hat es tatsächlich in sich. Vier Stücke guter alter Disco-Schule, traditionell geatmet Mitte der 1990er Jahre, zwischen Strictly, Henry Street und Vibe Music. Los gehts mit »Housem 2.0«, einer Fortführung seines Konsenshits »Housem«, das sofort einbricht in die Peaktime, das Vocal- und Discosample lange windet, die Synth hochdreht und mit der Kickdrum flirtet, die dann tatsächlich erst nach mehreren Minuten zündet. Instant Anthem. Weiter gehts mit »Jack Ryder«, das einem ähnlichen Aufbau folgt, sich beim Groove aber mehr Zeit lässt und mehr Druck auf der Percussion hat. Nicht ganz der Anthem, aber gewiss ein Floorfiller. Weniger Stomper, dafür der heimliche Hit der EP ist »Planets«, das einen ganz anderen Ansatz verfolgt, einen hypnothischen Afrogroove entwickelt, der sich in diesen klaren Vibrofonsamples auflöst und Four Tet mit Roy Ayers vereint. Den Abschluss macht die zweite gemeinsame Kooperation mit Georgia Anne Muldrow, der dieser samplegecuttete Boogieteppich auf »Me like you« wahrlich besser steht als ihre eigenen Produktionen der vergangenen Monate. Eine tierische EP ist das!