DJ, Label-Betreiber, Produzent, Trend-Scout, Nachwuchsförderer – Daniel Haaksman kann man als vieles beschreiben. Als Solokünstler hat er sich bisher nur selten hervorgetan, mit »Rambazamba« steht erst ein echtes Studioalbum zu Buche. Wo das erste Werk schon im Titel klar macht, dass es um Party und ein Durcheinander diverser Bassmusik-Genres kreist, geht er nun auf »African Fabrics« fokussierter zu Werke. Anstatt also House mit Baile Funk zu koppeln oder Soca mit Balkan-Bläsern kurzzuschließen, begibt er sich auf Spurensuche nach Afrika. Dabei geht es Daniel Haaksman natürlich nicht darum, bestehende Klischees von Afrobeat oder Trommelkreisen zu reproduzieren, sondern vielmehr ein modernes Bild des Kontinents zu entwerfen, der längst einen stärkeren Einfluss auf die globalisierte Popkultur verdient hat. Ob Mosambik, Angola oder Uganda, ob Township-Funk, Kuduro oder Tarraxo, überall findet Haaksman sowohl wichtige Puzzleteile für seine Tanzmusik der Zukunft als auch Mitstreiter, um diese zu verwirklichen. Zusammen mit dem südafrikanischen Rapper Spoek Mathambo auf »Akabongi« etwa oder mit der Kuduro-Punk-Band Throes + The Shine auf »Xinguila«. Neben der Tanzlaune und Feierstimmung vergisst Haaksman aber nicht, auch unerfreuliche Themen wie die deutsche Kolonialgeschichte auf »Rename The Streets« anzusprechen. Das dazugehörige Video fordert zur Umbenennung einiger Berliner Straßen mit fragwürdigen Namensgebern auf.
African Fabrics