Review

Dark Dark Dark

Who Needs Who

Supply & Demand Music • 2012

Wer braucht das schon – so könnte man den Titel des neuen Dark Dark Dark Albums übersetzen. Es ist das dritte Studioalbum, welches von dem Quintett letztes Jahr auf Tour aufgenommen wurde, und dies in einer Phase, als gerade alles im Argen lag. Die Gründer der Band, Sängerin Nona Marie Invie und Produzent Marshall LaCount hatten sich gerade getrennt und der Rest der Band litt unter den Folgen. Doch schließlich rauften sie sich doch zusammen und schufen etwas, dass energiegeladener nicht hätte sein können. Es ist die Geschichte einer Trennung, wie sie schon jeder hinter sich hat, mit all den Wechselwirkungen, die zwischen Zuneigung und verletztem Stolz schwingen und im Unterton eine tiefe Melancholie besitzen. So prozessieren sich die Songs von dem anfänglichen Schmerz wie in »Tell Me« »I want to life in the time when you cherrished me, want to go back to the place when your hands moved over me« zu einem selbstbewussten Gefühl, welches in »Patsy Cline« mit folgenden Worten beschrieben wird »And now that your gone, my life goes on«. Besonders herausragend ist die Art und Weise, wie die Imposanz der Gefühle sich in der Instrumentierung spiegelt: Wellen der Erkenntnis gleich bricht die Musik über einen herein. Während die Leitmotive dabei stets deutlich im Folk zu verorten sind, entziehen sich die mit Blues und Indie angereicherten Arrangements immer wieder einer Zuordnung. Jenseits der starren Grenzen der Genres sucht diese Platte vor allem eins: Verständnis.

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