Review

Darling Farah

Division EP

Civil Music • 2011

Der in Detroit geborene Producer Darling Farah weiß um seine geografisch-stilistischen Fußstapfen, in die er tritt. Seine Produktionen atmen zwar weniger den dreckigen Staub der langjährigen, pulsierenden House- und Techno-Weltmetropole, als dass sie vom weltmännischen Freigeist des 21-jährigen zeugen. Das mag aber eher daran liegen, dass es Kamau Baaqi, so sein bürgerlicher Name, mit knapp 10 Jahren nach Abu Dhabi verschlug und er mittlerweile in London heimisch geworden ist. Von diesem Zustand wissen seine minimalistischen Techno-Produktionen jedenfalls zu profitieren. Die Instrumentale bauen sich im klassischen Minimal-Stil, mit stets neu dazukommenden Spuren streckenweise auf und werden durch eingestreute Vocal-Schnipsel ergänzt. Die genre-typischen Presets und Sounds und der durchgehende Off-Beat der Hi-Hat überraschen zwar nicht, erfüllen aber ihren Zweck, auf dem nächstbesten Rave für Ausnahmezustand zu sorgen. Bei so wenig Ideenreichtum kommen aber auch die rar gesäten Dub-Einflüsse alles andere als innovativ. Die 4-Songs, die er auf Divison zusammengestellt hat, mögen für Deep House-Verhältnisse nichtmal übertrieben monoton klingen. Aber leider legt Darling Farah erst auf dem abschließenden Stück Model, die Klischee-beladenen Genre-Schubladen beiseite und beweist Weitsicht, in dem er interessante perkussive Elemente als Überbau zu den sonst etwas stumpf geratenen Rhytmiken einsetzt.