Review Dance

Detroit Swindle

Boxed Out

Dirt Crew • 2014

Das perfekte Album gibt es nicht. Man stört sich immer an irgendwas und sei es die Perfektion selbst. Trotzdem versuchen Produzenten selbstverständlich, die eigenen Vorstellungen so perfekt wie nur möglich umzusetzen und vielleicht teilen die Rezipienten ja ihre Meinung. Im Idealfall ist das dann eben »perfekt«. Diesem Ziel sehr nah gekommen sind Lars Dales und Maarten Smeets, die noch gar nicht so lange mit House zu tun haben. Erst 2011 gründeten sie Detroit Swindle und maßen dem Spaßprojekt keine größere Bedeutung bei. Das änderte sich abrupt, als ihnen der britische Produzent Huxley ein Release über sein Label Saints & Sonnets anbot. Und dann wurde es ernst: Die EP »Guess What« mit dem Hit »Jick Rames« war nur der Anfang einer Erfolgsgeschichte, die mit Releases wie der EP »Break Up To Make Up« fortgesetzt wurde und nun im Album »Boxed Out« kulminiert. »Oh«, dürften jetzt einige aufhorchen: House auf Albumläge – kann das gut gehen? Das tut es und die beeindruckende Qualität der Tracks ist dabei beinahe besorgniserregend: 13 Songs auf dem Album sind frisch, perkussiv und verweisen mit u.a. Rhodes-Piano deutlich auf Funk und Soul, ohne gestrig zu klingen. Ein bisschen Vocals gibt es mit zwei wahrlich überraschenden Gästen zwar auch (»The Voice«-Teilnehmerin Sandra Amarie und Mayer Hawthorne), aber größtenteils lassen Detroit Swindle ihre Beats für sich sprechen. Die Bandbreite der Tempi wird voll ausgelotet: es gibt langsame Stomper, treibende Up-Tempo-Tracks und sogar starke Beat-Nummern, die einen J Dilla heraushören lassen. Haben die zwei Niederländer also alles richtig gemacht? Zitate, Gäste, Beats: alles stimmt. Das kann doch nicht wahr sein…