Review

DJ Overdose

Powers of Ten EP

Dalmata Daniel • 2022

Mit »Garden Of Lust« leitet DJ Overdose seine neue EP »Powers Of Ten« ein, welcher mit vorantreibendem Bass sowie leisen, unregelmäßigen Sci-Fi-ähnlichen Hintergrundklängen eine unheimliche Stimmung heraufbeschwört. Die im Titel beschriebene Begierde beginnt mit einem leichten Kribbeln unter der Haut und breitet sich mit fortlaufender Musik rasch im ganzen Körper aus. Sechs Jahre nach seiner auf Dalmata Daniel veröffentlichten EP »05 Poly 800 Loop« kehrt der niederländische Musiker nun mit vier Tracks inklusive zwei Bonustiteln zu dem ungarischen Plattenlabel zurück.  In »Feed The Beats« werden 80er-Jahre Vibes versprüht, welche mit der spannungsaufbauenden Melodie und hammerschlagartigen Lauten genauso gut das Heranpirschen an den Feind in einem Krimi-Film veranschaulichen könnten. Mit lustigen Effekten, rhythmischen Glitches und einer Roboterstimme, die immer wieder »Drive me crazy» singt, wartet man in dem gleichnamigen Track förmlich auf Unregelmäßigkeiten und unerwartete klangliche Veränderungen. Die bizarren Melodien schreien regelrecht danach, sich extravagant und außergewöhnlich dazu zu bewegen. »Room 714«, einer der beiden nur im Vinyl-Format erhältlichen Bonustracks, kann jedoch an Absurdität und Groteske kaum übertroffen werden. Die fast schon ulkige Vocal-Stimme zieht uns direkt in das Auge des Wirbelsturms und bevor wir begreifen können, was geschieht, scheint die Welt um uns herum schon vergessen.